Fit in der Schwangerschaft – Gesund und stark durch diese besondere Zeit
21. Nov 2025

Warum Bewegung in der Schwangerschaft so wichtig ist
Eine Schwangerschaft verändert den Körper auf faszinierende Weise – und fordert ihn gleichzeitig. Hormonelle Umstellungen, Gewichtszunahme und ein wachsendes Baby bringen Muskeln, Gelenke und Kreislauf ganz schön auf Trab. Viele Frauen fragen sich daher: Darf ich überhaupt noch Sport machen?
Die gute Nachricht: Ja, Bewegung in der Schwangerschaft ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich empfohlen – natürlich angepasst an dein Wohlbefinden und das jeweilige Trimester. Regelmäßige, sanfte Aktivität hilft dir, dich fitter, entspannter und wohler in deinem Körper zu fühlen.
Schon wenige Einheiten pro Woche können:
- Rückenschmerzen vorbeugen,
- den Kreislauf stärken,
- das Wohlbefinden steigern,
- die Gewichtszunahme regulieren
- und dich optimal auf die Geburt vorbereiten.
Was bedeutet „Fit in der Schwangerschaft“?
„Fit sein“ heißt in dieser Lebensphase nicht, Höchstleistungen zu erbringen – sondern deinen Körper bewusst zu unterstützen. Schwangerschaftsfitness umfasst schonende Ausdauer-, Kräftigungs- und Entspannungsübungen, die gezielt auf deine neuen Bedürfnisse eingehen.
Ziel ist es, Stabilität, Beweglichkeit und innere Balance zu fördern, statt den Körper zu überfordern. Besonders wichtig: die Stärkung der Rumpf- und Beckenbodenmuskulatur – sie spielt eine zentrale Rolle für eine gesunde Schwangerschaft, eine leichtere Geburt und eine schnellere Rückbildung danach.
Die wichtigsten Vorteile von Bewegung in der Schwangerschaft
Regelmäßige Bewegung während der Schwangerschaft bietet eine Vielzahl an positiven Effekten – sowohl für dich als auch für dein Baby. Durch gezieltes Training werden deine Muskeln gestärkt, was Rückenschmerzen effektiv vorbeugen kann. Gleichzeitig verbessert sich die Durchblutung, sodass dein Körper und dein Kind optimal mit Sauerstoff versorgt werden.
Auch dein Energielevel profitiert: Viele werdende Mütter berichten, dass sie sich durch moderate Bewegung wacher und vitaler fühlen und weniger unter Kreislaufproblemen leiden. Zudem hilft körperliche Aktivität dabei, Wassereinlagerungen zu reduzieren und den Stoffwechsel in Schwung zu halten.
Neben den körperlichen Vorteilen stärkt Bewegung auch das Selbstvertrauen und das Körpergefühl – du spürst, wie belastbar, beweglich und lebendig dein Körper ist. Und nicht zuletzt erleichtert eine gut trainierte Muskulatur die Rückbildung nach der Geburt, sodass du dich schneller wieder kraftvoll und ausgeglichen fühlst.
Sanfte Übungen für werdende Mütter

Hier sind einige einfache, sichere Übungen, die du ohne Geräte zu Hause ausführen kannst. Achte darauf, dich immer langsam zu bewegen, tief zu atmen und Pausen einzulegen, wenn du dich erschöpft fühlst.
1. Beckenbodenaktivierung
Die Beckenbodenaktivierung ist eine der wichtigsten Übungen in der Schwangerschaft. Sie hilft dir, die tiefliegende Muskulatur zu stärken, die Blase und Gebärmutter stützt und während der Geburt eine entscheidende Rolle spielt. Durch regelmäßiges Training beugst du Inkontinenz vor und unterstützt zugleich eine bessere Körperhaltung im Alltag.
So geht’s:
- Setze dich aufrecht auf einen Stuhl oder Gymnastikball, Füße flach am Boden.
- Spanne bewusst die Muskeln an, mit denen du den Harnstrahl unterbrechen würdest.
- Halte die Spannung 5 Sekunden, dann entspanne wieder.
- 10–15 Wiederholungen, täglich.
2. Katzen-Kuh-Bewegung
Die Katzen-Kuh-Bewegung ist eine wohltuende Übung, um die Wirbelsäule zu mobilisieren und Verspannungen im Rücken sanft zu lösen. Sie fördert die Flexibilität und sorgt für eine bessere Durchblutung der Muskulatur im Rücken- und Nackenbereich. Besonders in der Schwangerschaft hilft sie, den Druck im unteren Rücken zu reduzieren und die Haltung zu verbessern.
So geht’s:
- Komme in den Vierfüßlerstand, Hände unter Schultern, Knie unter Hüften.
- Beim Einatmen: Rücken sanft ins Hohlkreuz bringen, Blick leicht anheben.
- Beim Ausatmen: Rücken rund machen, Kinn zur Brust ziehen.
- 10–12 Wiederholungen in ruhigem Atemrhythmus.
3. Seitliche Beinhebung
Die seitliche Beinhebung ist eine sanfte, aber sehr effektive Übung, um Hüft- und Gesäßmuskulatur zu stärken und das Becken zu stabilisieren. Sie unterstützt dich dabei, die Körperhaltung zu verbessern und beugt Beschwerden im unteren Rücken vor. Durch die kontrollierte Bewegung bleibt die Übung gelenkschonend und ideal für alle Trimester geeignet.
So geht’s:
- Lege dich auf die Seite, Kopf auf dem Unterarm abgestützt, Knie leicht gebeugt.
- Hebe das obere Bein langsam an, halte kurz und senke es wieder.
- 10–15 Wiederholungen pro Seite.
4. Wand-Sitz
Der Wand-Sitz ist eine einfache, aber äußerst effektive Übung, um Beine und Gesäß zu kräftigen, ohne dabei Druck auf den Bauch auszuüben. Sie fördert die Stabilität im Beckenbereich und unterstützt eine aufrechte Haltung – beides besonders wichtig während der Schwangerschaft. Zudem lässt sich die Übung problemlos in den Alltag integrieren, etwa beim Zähneputzen oder während kurzer Pausen.
So geht’s:
- Lehn dich mit dem Rücken an eine Wand, Füße etwa hüftbreit nach vorne gestellt.
- Gleite langsam nach unten, bis Oberschenkel und Boden einen 90°-Winkel bilden.
- Halte die Position 15–30 Sekunden, dann langsam wieder hoch.
- 3 Wiederholungen.
Sicher trainieren – das solltest du beachten
Damit dein Training während der Schwangerschaft sicher und angenehm bleibt, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Vermeide ruckartige Bewegungen oder Sprünge und achte stets auf eine gleichmäßige, ruhige Atmung – halte die Luft nicht an und vermeide Pressen.
Trinke ausreichend Wasser, insbesondere bei wärmeren Temperaturen, um Kreislauf und Stoffwechsel zu unterstützen. Ab dem zweiten Trimester ist es ratsam, Übungen in Rückenlage zu vermeiden, da diese den Blutfluss beeinträchtigen können. Vor allem aber gilt: Höre auf deinen Körper. Wenn du Schwindel, Schmerzen oder Unwohlsein verspürst, lege sofort eine Pause ein.
Ein ärztliches „Go“ vor dem Trainingsstart ist immer empfehlenswert – insbesondere bei Risikoschwangerschaften.
Für wen eignet sich Schwangerschaftsfitness?
Egal ob du bisher sportlich aktiv warst oder gerade erst anfängst – Schwangerschaftsfitness lässt sich individuell anpassen.
- Für Einsteigerinnen: Sanfte Bewegung wie Spaziergänge, Schwimmen oder Yoga sind ideal.
- Für Geübte: Moderate Kräftigungsübungen und Schwangerschafts-Pilates halten dich fit.
Wichtig ist, dich wohlzufühlen und den Fokus auf Körperwahrnehmung, Stabilität und Entspannung zu legen – nicht auf Leistung.
Bewegung als Quelle für Kraft und Wohlbefinden
Aktiv bleiben in der Schwangerschaft bedeutet, Körper und Geist liebevoll zu unterstützen. Mit gezielten, sanften Übungen stärkst du deine Muskulatur, förderst dein Wohlbefinden und bereitest dich optimal auf die Geburt und die Zeit danach vor.
Unser zertifizierter Onlinekurs Fit mit Babybauch – Gesundes Krafttraining in der Schwangerschaft – 8 Wochen Onlinekurs begleitet dich auf diesem Weg behutsam und praxisnah. Du lernst sichere, effektive Übungen kennen, die dich in deiner Schwangerschaft unterstützen, und kombinierst Bewegung mit wohltuender Entspannung.
